Schüler:innen inszenieren mit dem RealLabor Leipzig eine Performance, die die Zuschauenden tief berührt und weinen lässt. Der Schmerz aus der Erinnerung an die eigene Schulzeit oder die Frustration mit den eigenen Kindern im Schulbetrieb wird durch das Erleben vor dem RealLabor in im Leipziger Zentrum wach. Schwarz gekleidet tragen Jugendliche ihre Texte zu Schule vor, wie sie sie erlebt haben. Müde, ausgebrannt und traurig sind sie, beschreibt die 15jährige Mila aus Leipzig eindrücklich. Dann beginnt sie, die Verwandlung. Die Trauerkleidung wird abgestreift wie bei der letzten Entfaltungsetappe eines Schmetterlings. Die Atmosphäre verändert sich. Die Zeit ist längst reif für eine neue Schulkultur, symbolisiert durch farbenfrohe bunte Kleidung und strahlende Gesichter.
Margret Rasfeld, Bildungsinnovatorin, fordert seit Jahren einen Haltungswandel in der Schule (O-Ton ARD-Video): „Weg vom Fächerkorsett hin zu fächerübergreifendem projektbasiertem Lernen, radikale Entrümpelung des Lehrplans zugunsten von Zukunftskompetenzen und tatsächlich eben auch individualisiertes, selbstorganisiertes Lernen, wo dann Ziffernoten nicht mehr passen.“
Den Raum für die Performance halten Margret Rasfeld und Ute Puder, die Initiatorinnen des ersten RealLabor – als Dialogort für die Neuausrichtung von Schule in Deutschland. Der Song „Stell Dir vor, Du dürftest lernen was Du willst…“ ist in voller Länge zu hören auf www.reallabor-leipzig.de
Zur ARD-Mediathek, noch bis 26.08.23 online: Zweiminuten-Beitrag „Schüler aus Leipzig begraben überholte Schulpolitik“ Leistungsdruck macht krank. Schüler aus Leipzig gehen damit seit einem Jahr an die Öffentlichkeit. Das alte Schulleben haben sie nun in einer Aktion zu Grabe getragen. In der Hoffnung auf neue Ideen aus der Politik.
Fotos: Ute Puder © RealLabor Leipzig
Zur ARD-Mediathek, 44 min. Doku: „Scheißjob Lehrer?“ Herausragende Filmdoku mit Ausschnitten zu den Rebell:innen Josi und Emma und dem RealLabor, ab 14 min. 26 sek.