Schule achtsam in die Zukunft führen

Die Deutsche Akademie für pädagogische Führungskräfte (DAPF) veranstaltete zum fünften Mal den Bundeskongress Schulleitung „Schule 2033: demokratisch – digital – nachhaltig“. 

Michael Schratz, Wilfried Schley und Katharina Wyss-Schley wurden am 15. September 2023 für zwei Workshops zum Thema „Schule achtsam in die Zukunft führen“ eingeladen. Führungspersonen aus unterschiedlichen Organisationen haben sich jeweils in den 90 Minuten engagiert mit den anspruchsvollen Themen „Achtsamkeit als Führungsinstrument“ und „Haltung in der Führungsarbeit“ auseinandersetzen können.

Foto von Pezibear auf Pixabay

Bereits im Ankommen führte eine praktische Achtsamkeitserfahrung zur inneren Zentrierung: Zunächst angeleitet, dann im persönlichen Austausch in Dyaden. „Achtsamkeit ist eine der tiefsten, schönsten und ethischsten Lehren, die die Menschen je hervorgebracht haben. […] Achtsamkeit ist eine ethische Basis.“ fasst Jon Kabat-Zinn, der Begründer der modernen Achtsamkeit, eindrücklich als Botschaft zusammen. Eine Botschaft, die dem Autorenteam Wilfried Schley und Michael Schratz von „Führen mit Präsenz und Empathie“, am Herzen liegt.

Räume zur Reflexion und Stille

Die Ansätze zur Arbeit mit Achtsamkeit in Schulen und Organisationen sind vielfältig, individuell und kreativ – so, wie jeder einzelne einzigartig ist. Unterstützend wirken dabei dreidimensionale Räume zur Reflexion und Stille. Sie haben eine hohe Anziehungskraft. Sie sind eine Einladung, bilden einen Rahmen und geben Orientierung.

Wie kann nun das Kollegium für eine achtsame Haltung sensibilisiert werden? Im Workshop wurden Gelingensbeispiele miteinander geteilt. In einer Schule wird jede Sitzung mit einer Lobrunde begonnen: „Lob tut gut! Fangt jede Runde damit an.“ Würdigung und Wertschätzung sind wohltuend. Die Beteiligten fühlen sich gesehen. Die Schulführung lebt diese Kultur idealerweise und löst damit Resonanz aus.

Nicht zuletzt in Zeiten gegenwärtiger Krisen erfordert Achtsamkeit besondere Beachtung. Optimistisch stimmt uns Claus Otto Scharmer, wenn er meint: „Ich sehe eine neue Generation am Werk, die gesellschaftliches Engagement und Achtsamkeit verbindet“.

Die Haltung spielt eine Hauptrolle

Der Haltungsbegriff hat viele Facetten, weshalb er sich schwer fassen lässt. Die Erfahrungen aus den Gesprächen machen deutlich, dass eine förderliche Grundhaltung für erfolgreiche Bildung und Erziehung unerlässlich ist. Allerdings lässt sich darauf nur bedingt Einfluss nehmen, da Haltungen wertebezogen und damit von überdauernder Natur sind. Wie sich Haltung als Wirksamkeitsfaktor für das Lernen und Leisten der Schülerinnen und Schüler ein- und umsetzen lässt, erarbeitet Michael Schratz gerade an den Daten aus einer Befragung von Schulleitungen an erfolgreichen Schulen.

Ein bewegter Impuls aus der MeTAzeit rundet die 90 Minuten ab. MeTAzeit verbindet als neue Zeitqualität im Schulalltag Meditation, Training und Achtsamkeit. Die „Kurze Katze“ für den Nacken, Rücken und den Brustraum ist äußerst wohltuend – auch an diesem digitalen Konferenztag.

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